
Auf Initiative des deutschen Fallschirmjäger-Traditionsverbandes Ost e.V. wurde im Dezember 2020 eine Spendensammlung für russische Veteranen des Zweiten Weltkriegs, für Überlebende der KZs und der Blockade von Leningrad gestartet. Das Ergebnis, 100.200,00 Euro, wurde am 5. Januar 2021, dem Vorabend des russischen Weihnachtsfestes in Berlin vor dem Sowjetischen Ehrenmal im Tiergarten in Berlin übergeben.
RT DE schrieb dazu u.a.:
Zu der Spendenkampagne erklärte Rainer Rupp, einer der Initiatoren der Kampagne, sie sei „ein kleines Zeichen der Dankbarkeit an die Überlebenden des Kampfes gegen den deutschen Faschismus. Es waren russische Soldaten wie diese Veteranen, die Europa und auch Deutschland von den Nazis befreit haben.“
Zum 9. September 2018 hatte die „Vereinigung der Offiziere Russlands“ anlässlich des „Internationalen Tags der Erinnerung an die Opfer des Faschismus“ einen Besuch in Berlin mit 35 ehemaligen KZ-Häftlingen organisiert. Die Delegation stand unter der Leitung von Nikolai Andrejewitsch Machutow, des Vorsitzenden der „Union der minderjährigen Gefangenen der faschistischen Konzentrationslager“.
Die Delegation aus Russland, Weißrussland und der Ukraine richtete damals einen Appell an die Bundesregierung mit der Bitte um Unterstützung und Aufmerksamkeit für diejenigen, die die Schrecken und Folterungen in faschistischen deutschen Konzentrationslagern überlebt haben. Diesen Appell haben am 22. Dezember 2020 Mitglieder des deutschen Fallschirmjäger-Traditionsverbandes Ost e.V. aufgegriffen und dem Vertreter der „Vereinigung der Offiziere Russlands“ Oleg Sergejewitsch Jerjomenko eine Spende von 4.700 Euro für russische Veteraninnen und Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges übergeben.
Der Journalist Rainer Rupp (im „Kalten Krieg“ während der 1980er Jahre als DDR-Spion im NATO-Hauptquartier, heute auch unter seinem damaligen Decknamen „Topas“ bekannt) organisierte umgehend die notwendige mediale Unterstützung für diese Spendenaktion. Bereits wenige Tage nach dem Aufruf hatten schon tausende Bundesbürger Beiträge auf das Spendenkonto überwiesen. Mittlerweile sind es laut Rupp stolze 101.000 Euro geworden. Zudem haben etliche andere Organisationen, insbesondere das „Ostdeutsche Kuratorium von Verbänden“ und der „Deutsche Freidenker-Verband e.V.“ sowie viele private Netzwerke den Aufruf weiterverbreitet. Die Spenden wurden von der gemeinnützigen „Glinka-Gesellschaft Berlin e.V.“ eingesammelt.
Die Übergabe des Spenden-Schecks fand am 5. Januar 2021, am Vorabend des russisch-orthodoxen Weihnachtsfestes, um 11.00 Uhr in Anwesenheit von Vertretern der russischen Botschaft am Sowjetischen Ehrenmal im Tiergarten für die in Berlin gefallenen sowjetischen Soldaten statt (Straße des 17. Juni 4, 10557 Berlin-Tiergarten). Die Organisatoren hatten den Publizisten Uli Gellermann mit der Übergabe der Spende beauftragt.
Oleg Eremenko vom Verband der russischen Offiziere berichtete anlässlich der Spendenübergabe, dass sein Verband eine Anfrage an die deutsche Bundesregierung gestellt hat, durch eine Hilfsspende ein Zeichen der Würdigung der Leistungen der noch lebenden Veteranen im 80. Jahr des Überfalls der Sowjetunion zu setzen. Deutschland habe 2020 eine 2-Euro-Münze zur Erinnerung an den Kniefall Willy Brandts 1970 in Warschau zu Ehren der Helden des Ghettos herausgegeben, eine Entschuldigung für die Opfer der Völker der Sowjetunion oder ein Gedenken an ihre Leistungen erfolgte hingegen nicht. Auch auf die neuerliche Bitte um eine Unterstützung der noch lebenden Veteranen hat die Bundesregierung ablehnend reagiert.
Anlässlich der Spendenübergabe hielt auch Dr. Matthias Werner, Präsident des Ostdeutschen Kuratoriums von Verbänden und Beiratsmitglied des Deutschen Freidenker-Verbandes, eine kurze Ansprache:
Verehrte Anwesende, Liebe russische Freunde
Am 22. Juni 2021 jährt sich zum 80zigsten Mal der Tag des Überfalls Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion. Mit allen friedliebenden Menschen verbinden wir dieses geschichtsträchtige Datum mit dem Dank an unsere Befreier vom Faschismus, besonders an die Angehörigen der Sowjetarmee. Die Sowjetunion hat mit 27 Millionen Toten und einem von den Faschisten verwüsteten Land den größten Beitrag für die Befreiung Europas geleistet. „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“, war eine der wichtigsten Schlussfolgerungen nach dem Sieg über das verbrecherische „Hitlerdeutschland“.
Wir danken den Völkern der Sowjetunion für ihren heldenhaften und opferreichen Kampf zur Befreiung der Völker Europas von der faschistischen Barbarei. Wir würdigen die heutige Rolle Russlands für die Erhaltung des Weltfriedens gegen die imperialen Interessen der USA, der NATO und der BRD.
Die noch heute in Russland lebenden 75 hochbetagten Veteraninnen und Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges sollen mit einer Spende zum russischen Neujahrsfest bedacht werden. Sie waren dabei und haben unter Einsatz ihres Lebens und ihrer Gesundheit mitgeholfen, Europa von der braunen Pest zu befreien.
In sehr kurzer Zeit wurden etwas mehr als 100.000 Euro Spendengelter gesammelt, die wir heute am russisch-orthodoxen Weihnachtsfest an die Veteranen Russlands, stellvertretend für alle Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges, dem Vertreter der Vereinigung der russischen Offiziere Herrn Oleg Eremenko im Beisein von Vertretern der Botschaft Russlands übergeben.
Unser Dank kommt aus tiefsten Herzen.
Wir, die Vertreter des Kuratoriums Ostdeutscher Verbände e.V. und deren Sympathisanten stehen stellvertretend für viele Vereine, Organisationen und Bürger Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, die zu dem Spendenergebnis beigetragen haben. Dank vor allem den Freunden und Mitgliedern der Glinka- Gesellschaft.
Wir wollen mit der Spendenübergabe ein Zeichen setzen und fordern an diesem Platz: Beendigung der Sanktionspolitik der EU und der Bundesregierung gegenüber Russland, stattdessen Frieden mit Russland, Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!
KenFM berichtet am 5.Januar 2021:
Am 19.12.2020 wurden die Leser und Hörer auf dem Portal KenFM aufgefordert und animiert, für die letzten lebenden Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges im Rahmen eines Aufrufs für eine Weihnachtsüberraschung zu spenden. Das russisch-orthodoxe Weihnachtsfest findet wegen des julianischen Kalenders später als bei uns statt, nämlich am 6. und 7. Januar des Jahres.
Niemand konnte erahnen, welch Erfolg dieser Aufruf mit sich bringen wird.
Die finale Summe lautet: Einhunderttausendzweihundert Euro!
Am 05.01.2021 konnte nun in einer sehr herzlichen und dem Anlass entsprechenden Stimmung, am Sowjetischen Ehrenmal im Tiergarten, stellvertretend für die vielen Spender ein beeindruckender Scheck überreicht werden.
Empfänger waren Oleg Eremenko, Vertreter des Verbandes der russischen Offiziere und eine Vertreterin der unterstützenden Glinka-Gesellschaft.
Oleg Emerenko erwähnte in seiner Dankesrede u.a., dass es zudem im letzten Jahr durch den Verband eine Anfrage an die deutsche Regierung gegeben hat, ob die Bereitschaft für eine finanzielle Unterstützung der Kriegsveteranen möglich sei. Die deutsche Regierung reagierte ablehnend auf diese Anfrage.
Eine weitere Ansprache erfolgte durch den Präsidenten des Ostdeutschen Komitees der Verbände (OKV), Dr. Matthias Werner.
Stellvertretend für das Portal KenFM als Mitinitiator dieses Spendenaufrufs hielt zudem Uli Gellermann eine kurze Rede, um dann den Spendenscheck im Namen aller Beteiligten zu überreichen.
Der Wortlaut seiner Rede:
Wir haben uns hier zusammengefunden, am Ehrenmal für die sowjetischen Gefallenen des Großen Vaterländischen Krieges. Wir kommen heute einer ehrenvollen Verpflichtung nach: Wir überreichen Oleg Sergeevich Eremenko, dem Vertreter der „Vereinigung der Offiziere Russlands in der Bundesrepublik“ einen Scheck über mehr als EINHUNDERTTAUSEND Euro. Das Geld soll den letzten lebenden Veteranen der sowjetischen Armee und den Überlebenden der Konzentrationslager und der Blockade von Leningrad zu Gute kommen. Diese Soldaten und Zivilisten haben tapfer ihre Heimat verteidigt und sie haben zugleich mein Land, dieses Deutschland, vom Faschismus befreit.
Die Spendenaktion haben Mitglieder des deutschen Fallschirmjäger-Traditionsverbandes Ost e.V. begonnen und sie wurde von Rainer Rupp, manchem auch unter dem Namen „Topas“ bekannt, fortgeführt und organisiert. Wir wollen hier und heute mit dieser Spende ein Zeichen setzen: Gegen eine Außenpolitik der Sanktionen und für eine gute Nachbarschaft mit der Russischen Föderation, mit den Erben jener Frauen und Männer, die den Nazis ihre Grenzen aufgezeigt haben und so ganz Europa vor der faschistischen Herrschaft gerettet haben.
Ich verneige mich vor den Opfern:
Slava i chest‘ krasnoy armii – Ruhm und Ehre der ROTEN ARMEE
Ein erneuter Dank von der KenFM-Redaktion und Rainer Rupp an alle Spender!